Am 15. November 2016 fand bei der ESA in Noordwijk bei Amsterdam ein ganztägiges Kolloquium zum Thema ROBEX statt. Mitarbeiter des Bereiches „Astronautische Raumfahrt und robotische Exploration“ waren sehr interessiert sowohl an den „kulturellen“ Erfahrungen bei der ungewöhnlichen Zusammenarbeit von Tiefsee- und Raumfahrt-Forschung, als auch an den Fortschritten, die durch die interdisziplinären Aktivitäten innerhalb von ROBEX bereits gezeigt werden konnten. Die ROBEX Allianz präsentierte sich nach einem allgemeinen Überblick mit dem beispielhaften Designteam „Tiefsee Crawler“, mit Berichten aus den Themenbereichen „Infrastrukturen“ und „Robotik“, zu den beiden Demonstrationsmissionen Tiefsee und Mond-Analog und über die internationale ROBEX Summerschool. Von ESA Seite wurden Anknüpfungspunkte aus der europäischen robotischen Exploration für ROBEX dargestellt, sowohl hinsichtlich technischer Lösungen als auch in Bezug auf geplante Analog-Missionen.
Die Vertreter der ESA zeigten sich sehr interessiert an den auf den ersten Blick überraschenden, auf den zweiten Blick sehr überzeugenden Synergien, die innerhalb der Helmholtz Allianz ROBEX ausgelotet werden und so soll der Kontakt im Laufe des nächsten Jahres sowohl zwischen einzelnen Playern als auch auf programmatischer Ebene weiter ausgebaut werden.
Veröffentlicht am: 21.11.2016
Im Rahmen einer Testkampagne im DFKI Tauchbecken, an der vom 7. bis 11. November 2016 das Entwicklungsteam des GEOMAR, des DFKI und von Airbus DS teilnahmen, machte der Tiefsee Crawler VIATOR täglich weitere Fortschritte zu einem voll-autonomen Meeresbodenfahrzeug. Nachdem auf einer Expedition mit dem Forschungsschiff ALKOR im April diesen Jahres insbesondere die notwendigen Systeme und Technologien rund um das Andocken des VIATORS an seiner Landegarage MANSIO getestet wurden, demonstrierte der VIATOR bei der aktuellen Testkampagne die nächsten Schritte, nämlich zuerst eine kurze einfachere, dann eine längere schwierigere komplett selbstständige Expeditionstour im Wasserbecken des DFKI. Im Rahmen der ersten Mission fuhr er aus der Garage, da er das rückwärts tut, drehte er sich danach um 180 Grad, fuhr einige Meter weit, drehte dann wieder 180 Grad zurück und fuhr dann wieder in die Landegarage MANSIO zurück. Bei der zweiten Mission fuhr er nach dem Verlassen der Garage autonom ein großes Rechteck von insgesamt 45 Metern im Becken und erkannte auf seinem Weg zurück in einem Abstand von 10 Metern die LED-Lampen der Navigationsmarker, welche ihn dann zurück in seine Garage leiteten. Um all diese Aufgaben eigenständig lösen zu können, mussten die Landegarage MANSIO als auch der Crawler VIATOR eine Reihe von Teil-Tests erfolgreich bestehen: den richtigen Einsatz der Batterien; Installation, Einmessen und Testen der Tiefsee-tauglichen Navigationsmarker an der Landegarage; das Anfahren der Navigationsmarker aus mehr als 10 m Abstand auf Licht, sowie die eigentliche Orientierung an den Navigationsmustern auf den letzten Metern; erste Tests mit einem akustischen Unterwassernavigationssystem (USBL); das zuverlässige Abfahren von vorher geplanten Missionen; die Zusammenführung aller Softwarekomponenten in ein autonomes System.
Am Ende der Woche war das Team rund um Dr. Sascha Flögel (GEOMAR) vollauf zufrieden mit den erreichten Fortschritten, war aber auch bei diesem zweiten Test im DFKI Testbecken voll des Lobes über diese in Deutschland einmalige Infrastruktur und die gesamte Betreuung. Der nächste große Meilenstein auf dem Weg zur Demonstrationsmission Tiefsee im Rahmen der Polarstern Expedition im August/September 2017 wird eine ALKOR-Tour im Februar sein, bei dem der VIATOR sich den Sichtbedingungen in der Ostsee stellen muss.
Veröffentlicht am: 18.11.2016